Ich habe es getan und habe nun einen anderen Nachnamen – Bechen, Michi Bechen

Ich habe es getan und habe nun einen anderen Nachnamen – Bechen, Michi Bechen

Sieht man solche Posts von Frauen nach der Heirat, nachdem sie den Namen ihres Partners angenommen haben, – wohl eher nicht! Andersrum ist es eine Seltenheit (noch) und mir einige Zeilen wert.

Gemeinsamer Nachname – muss das sein?

Irgendwie spannend, ich empfinde einen gemeinsamen Namen als etwas Familiäres und Verbindendes. Mir war es wichtig, dass meine Frau, unsere Tochter und ich denselben Namen tragen. Nicht so wichtig war mir dabei, welcher der beiden Namen es denn sein sollte. Ein Doppelname oder Allianzname kam bei uns aus diversen Gründen nicht infrage.

Wir haben uns als Familienname schlussendlich für den Namen meiner Frau entschieden und so heisse ich seit dem 23.06.2023 nicht mehr Kunz, sondern Bechen. Liebe Mit-Landesmenschen 😉 das E wird dabei kurz gesprochen und das CH nicht typisch kratzig, sondern weich, ihr kriegt das hin.

Traditionelle Gründe für die Namensübernahme

In zum Glück längst vergangenen Zeiten galt das Weib (die Frau) als Eigentum des Mannes und sie musste dem Mann sogar ihren Namen überlassen. Heute ist solches Gedankengut überholt und wer trotzdem so denkt, darf hier und jetzt mit dem Lesen aufhören. Wir leben im 21. Jahrhundert und wir sollten es wirklich langsam schaffen, uns von traditionellen und überholten Rollenbildern zu lösen.

Selbst im Militär war ich der Michi

Viele verbinden mit ihrem Namen so was wie die eigene Identität. Ich habe eingangs von familiärer Zugehörigkeit geschrieben und ja, – vielleicht ist es alles etwas ambivalent. Ich habe mich einfach darauf besonnen, was mich ausmacht und mein ehemaliger Familienname gehörte nicht dazu. Selbst im Militär war ich nicht Soldat Kunz, sondern der Michi. Das zieht sich durch mein ganzes Leben durch. Übrigens, Michael war ich nur, wenn jemand «hässig» auf mich war ….. Vor allem zur Schulzeit kam das ab an vor.

Administrativer Albtraum

Liebe Frauen, ein Kompliment an euch, dass ihr eine Namensänderung ohne zu murren einfach mitmacht. Was ich mich in den letzten Wochen aufgerieben habe alle Dokumente, Verträge, Cumulus, SuperCard, IKEA Family Card etc. anzupassen ist unvorstellbar.

Versicherungen, Ausweise, Krankenkasse, jedes Abo, Bankdaten, Leasing-Verträge ….. Die Liste ist nicht abschliessend und ständig kommt noch was dazu.

Was habe ich gelernt

Ich bin auch im Jahr 2023 ein Exot. Wenn es um Heirat, Familie und den zugehörigen Namen geht, werden die vermeintlich modernsten und aufgeschlossensten Menschen zu Traditionalisten. Schon speziell mit wie vielen kleinen Lachern und Sticheleien ich eingedeckt wurde. Spannend aber auch, dass es für ganz viele Menschen in meinem Umfeld ganz einfach normal war.

Gebe ich eine Empfehlung ab? Auf keinen Fall! Würde ich es wieder so machen? Jedes Mal!

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